Treffen der hessischen Kinderrechteschulen

Mut, konkrete Ideen, Kreativität, Methodenkompetenz und Wissen – dieses Feedback geben Lehr- und Fachkräfte auf die Frage nach dem Mehrwert der regelmäßig im Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie durch Makista organisierten Treffen. Gemeinsam mit dem Projektpartner „Gewaltprävention und Demokratielernen“ finden zweimal im Jahr die Kinderrechte-Prozessentwicklungsgruppen statt.

Im Juni stand dabei das kinderrechtlich gerahmte Thema „Selbstwirksamkeitserfahrung der Kinder und Jugendlichen in wilden Zeiten“ im Mittelpunkt. Impulse und methodische Herangehensweisen machten deutlich und erfahrbar, wie wichtig eine selbstbewusste, widerständige Haltung gegenüber rassistischen Krisendeutungen und antisemitischen Verschwörungsideologien ist und dass dabei die Gestaltung kommunikativer Räume im Schulalltag entscheidend ist. Regelmäßige Angebote an die Schüler*innen, sich zu reflektieren, aktiv zuzuhören und offene Fragestellungen strukturiert zu besprechen helfen dabei, junge Menschen davor zu schützen, sich leichtfertig demokratiegefährdendem Schwarz-Weiß-Denken hinzugeben. An pädagogischen Dilemmasituationen, in denen verschiedene Kinderrechte „in Konflikt“ geraten, lässt sich dies gut verdeutlichen und üben.

Ein wiederkehrender Programmpunkt der PEG ist die Reflexion über die individuelle Entwicklung als Kinderrechteschule: Wo stehen wir gerade? Welche Planungen gibt es? In dieser Arbeits- und Austauschphase haben neben strukturellen Herausforderungen auch ganz praktische Umsetzungssideen und Anregungen Platz. Lehrkräfte berichten von ihrem Vorhaben, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit in den Formaten Klassenrat und Schülerinnenparlament zu thematisieren. Fachkräfte des Ganztags stellen ihre Kindersprechstunde vor, die „eine überschaubare Struktur und einen geschützten Raum bietet“. Eine Schulleitung spricht über die problematische Schulhofsituation und ihren langwierigen Austausch mit der Kommune dazu: Es gibt zu wenig Spiel- und Naturfläche für die Kinder sowie ein die Kinder gefährdendes Müllproblem. Vor allem positive und Mut machende Praxisideen zeigen die gastgebenden Kinderrechteschulen bei einem gemeinsamen Rundgung durch das Schulgebäude – hier finden die Kolleginnen immer wieder Ideen, die Kinderrechte präsent für alle zu machen, z. B. mit Hilfe von durch die Kinder gestalteten Holzfiguren.