Archiv: Allgemein

Das Museum als Lern- und Bildungsort

Benno Hafeneger und Türkân Kanbıçak stellen in dieser Neuerscheinung des Wochenschau Verlags die beiden kulturellen Outreach-Programme des Jüdischen Museums Frankfurt vor. „AntiAnti – Museum goes school“ richtet sich an Schülerinnen und Lehrkräfte in Berufsschulen. Ziel ist u.a., Zugänge zu jüdischer Kultur und Geschichte zu gestalten und die Teilnehmerinnen im Umgang mit Diskriminierungserfahrungen in der Einwanderungsgesellschaft zu empowern. Im Theaterworkshop „Wahrheiten und Narrheiten“ entwickeln Kinder der 2.-6. Klasse innerhalb einer Woche ein Theaterstück, basierend auf der türkischen Tradition des Schattenspiels und der jüdischen Erzählung von den Narren aus Chelm. In diesem kreativen, spielerischen Lernrahmen erfahren die Schüler*innen ein respektvolles Miteinander verschiedener Kulturen und Traditionen. Das Buch präsentiert konzeptionellen Ideen, Praxisverläufe und ausgewählte Skripte aus beiden Projekten.

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Buchtipp: Ach, das ist Familie?!

Was gehört zur Familie? Was sind Regenbogen, Patchwork- oder Ein-Eltern-Familien? Das von Emily Claire Völker realitätsnah und erzählerisch illustrierte Buch der Autorin und gesellschaftspolitischen Aktivistin Britta Kiwit zeigt bewertungsfrei die Vielfalt dessen, was Kinder und Erwachsene als Familie (er-)leben. Besonders erfreulich ist es, dass das Buch keinen Bogen um komplizierte Fragen macht. So werden Themen wie Trennung, Flucht oder das Zusammenleben in einer Wohngruppe als eine Form von Familie nicht nur erwähnt, sondern ausführlich erklärt. Infokästen für die erwachsene Lesebegleitung geben Hintergrundwissen und Tipps. Weil es recht textlastig und an der ein- oder anderen Stelle etwas voraussetzungsreich ist, empfehlen wir das Buch besonders als Material für den Unterricht mit Grundschulkindern, wenn es um Familie geht.

Umwelt und Klima: Kinderrechte-Kommentar für Kinder

Kinder weltweit haben an der Erstellung der „Allgemeinen Bemerkung Nr. 26“ mitgewirkt, hinter dem sich eine richtungsweisende Interpretation der UN-Kinderrechtskonvention für die Frage, in welcher Welt zukünftige Generationen leben können und müssen verbirgt. Das Dokument gibt es nun auch in einer Version für Kinder – herausgegeben durch die National Coalition und terre des hommes. Der Einsatz der Broschüre lohnt sich für alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu ökologischen Kinderrechten arbeiten. Sie ist ein offizieller Leitfaden dazu, was Regierungen tun müssen, um die Rechte des Kindes zu wahren. Das Recht auf eine saubere und gesunde Umwelt, aber auch alle Rechtsbereiche, die mit einer Zerstörung dieser Lebensgrundlage einhergehen. Die diesbezüglich bisher eher vagen Aussagen in der Konvention werden damit konkret.

Zum Download (Allgemeine Bemerkung Nr. 26 – Version für Kinder)

Einladung: Makista-Fachtag KindGeRecht

Unser Projekt „KindGeRecht“ wird 5! Anlässlich dieses kleinen Jubiläums wollen wir auf einem hessenweiten Fachtag am 16. September 2024 die verschiedenen Wirkungsbereiche des Projekts genauer betrachten, vorstellen und würdigen. Das im Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ geförderte Projekt verbindet (frühes) Demokratielernen mit den UN-Kinderrechten und der Gesamtheit ihrer Grundprinzipien von Nicht-Diskriminierung, Schutz, Förderung und Beteiligung. Der Fachtag beschäftigt sich damit, wie sich ein Kinderrechtsbezug auf Schule, frühkindliche Bildung und Jugendarbeit, aber auch kommunale Verwaltung, Vereine oder soziales/politisches Engagement der Zivilgesellschaft auswirken kann. All diese Bereiche sind wichtige Lern- und Lebensorte und bilden gleichzeitig jeweils „Mikrokosmen“ für sich. Gelingt es, sie miteinander zu verbinden, lassen sich wichtige Effekte für Kinder und Jugendliche im Nahraum eines Dorfes oder Stadtteils entwickeln.

Der Fachtag richtet sich an alle Menschen, die in verschiedenen Fachdiensten, kommunaler Verwaltung, Bildungseinrichtungen oder Vereinen Verantwortung übernehmen – mit klarer Haltung und Engagement für die Pluralität unseres Zusammenlebens. Wir laden alle, die bereits mit uns in KindGeRecht verknüpft sind oder sich in diesem Themenfeld weiter vernetzen möchten, herzlich ein dabei zu sein!

Zum Flyer mit Programm und Kurzbeschreibung der Denkräume:


Eine Keynote von Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums im Beratungsnetzwerk Hessen sowie ein Fachvortrag von Walid Malik (Deutsches Institut für Menschenrechte), Koordinator des hessischen Monitorings zur Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte zum Gleichheits- und Nicht-Diskriminierungsprinzip der Kinderrechte setzen inhaltliche Impulse für die Arbeit in unterschiedlichen, fach- und zielgruppenübergreifenden „Denkräumen“. Dort geben Kooperationspartner von Makista Einblicke in ihre Arbeit – zu Kinderrechten im Sport, zur Entwicklung von (schulischen) Schutzkonzepten auf Grundlage der Kinderrechts-Prinzipien, zu demokratischer Stadtentwicklung, dem Zusammenhang von Kinderrechten, Demokratielernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie gesellschaftlichen Differenzkonstruktionen von Kindern im Vor- und Grundschulalter.

Wir freuen uns über rege Teilnahme, gute Diskussionen und engagierte Menschen vor Ort!

Anmeldungen mit Name, Ort, Institution (bitte maximal 2 Personen aus einer Einrichtung) richten Sie bitte bis zum 21. August 2024 an: info@makista.de (Ansprechpersonen: Hannah Abels und Jasmine Gebhard) – es fallen keine Teilnahmegebühren an.

Der Termin in Kürze:

Fachtag „KindGeRecht“
Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Frankfurt am Main
16. September 2024, 10 bis 16 Uhr

Programmpunkte:
• Grußworte
• Keynote von Reiner Becker
• Fachvortrag von Walid Malik
• Einblick in die Arbeit von Makista
• Denkräume zu verschiedenen Themen
• Abschluss

Veranstalter: Makista e.V.
Kooperationspartner: Sportjugend Hessen
Förderung: Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“, Hahn Air Foundation

Neue Schulen in das Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie Hessen aufgenommen

Vier Schulen wurden am 7. März 2024 für ihre Teilnahme an dem Qualifizierungsprogramm „Auf dem Weg zur Kinderrechteschule“ gewürdigt. Fabricia Lederer (Vertreterin des Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen) und Christa Kaletsch (Vorsitzende des Frankfurter Vereins Makista) dankten den Schulteams für ihr Engagement, das auch in Zukunft weitergehen wird: Die Keltenbergschule Glauburg, die Degerfeldschule Butzbach, die Elly-Heuss-Knapp-Schule Darmstadt und die Bürgermeister-Grimm-Schule Frankfurt sind nun Teil des Netzwerks für Kinderrechte und Demokratie Hessen, das seit 2010 unter Leitung von Makista aktiv ist. Auf Grundlage der in Deutschland seit 1992 geltenden UN-Kinderrechtskonvention, die seit 2018 auch Teil der Hessischen Landesverfassung ist, gestalten die darin Engagierten kindgerechte, demokratische, diskriminierungsfreie und weltoffene Schulen. Orientierung geben dabei die Prinzipien Gleichheit, Schutz, Förderung und Partizipation.

Was es bedeuten kann, Kinderrechte lebendig zu machen, zeigten alle vier neuen Kinderrechteschulen auf dem Treffen in Frankfurt in eigenen Präsentationen aus ihrem pädagogischen Alltag: Mit der Frage „Was braucht ein Kind um glücklich zu sein?“ philosophierten alle Kinder der Bürgermeister-Grimm-Schule über ihre Rechte. Die Degerfeldschule würdigt durch verschiedene Angebote die Vielsprachigkeit ihrer Kinder und Familien und wählt regelmäßig das Kinderrecht des Monats. Ein schulinternes Curriculum zum Sozialen Lernen und Kinderrechten ist an der Elly-Heuss-Knapp-Schule entstanden. Das Kollegium der Keltenbergschule hat mit und für alle Klassen eine Projektwoche organisiert, in der unterschiedliche Kinderrechte kreativ bearbeitet wurden – u.a. mit Szenen zum Thema Meinungsbildung und Fake News, in der Auseinandersetzung mit einem sicheren Zuhause oder mit Bildern zu Zukunfts-Wünschen. Nicht zuletzt werden die Kinderrechte in den Schulen sichtbar gemacht – durch Literatur in der Bibliothek oder Schaukästen im Schulgebäude. Das erinnert alle an Schule Beteiligten, Eltern und Kooperationspartner immer wieder an die Verpflichtung, Kinder in ihren Rechten zu fördern.

In Hessen ist das Netzwerk der mittlerweile 35 Kinderrechteschulen ein wichtiger Multiplikator für die Realisierung der Kinderrechte in Bildungseinrichtungen und darüber hinaus. Das Hessische Monitoring Kinderrechte, durchgeführt vom Deutschen Institut für Menschenrechte, lobt in seinem Bericht 2023 das Programm als vorbildhafte Initiative der Menschenrechtsbildung: „Wünschenswert wäre aus kinder- und jugendrechtlicher Perspektive ein weiterer […] Anstieg der im Netzwerk Kinderrechteschulen beteiligten Schulen.“ Und auch der UN-Kinderrechtsausschuss empfiehlt Deutschland 2022, dass in Schulen explizit und aktiv für die Menschenrechte und gegen Diskriminierung vorgegangen wird.

Das Team von Makista unterstützt die Schulen durch individuelle Entwicklungsgespräche, Studientage für das Kollegium, Fortbildungs- und Vernetzungstreffen sowie Praxismaterialien.

Das Netzwerk ist Teil des Projekts „KindGeRecht“, das aktuell im Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und Extremismus“ und durch die Hahn Air Foundation gefördert wird. Kooperationspartner ist das Projekt des Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen „Gewaltprävention und Demokratielernen“ (GuD). Vernetzungen bestehen außerdem mit den Kinderrechteschulprogrammen von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk.