Alle Beiträge von Makista Admin

Tagung Bündnis „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“

Zum Tag der Kinderrechte stellten sich Mitglieder des Hessischen Demokratiebündnisses auf ihrer jährlichen Konferenz die Frage „Was ist es uns wert: Wie können wir es schaffen, das Vertrauen junger Menschen in demokratische Verhältnisse nicht zu enttäuschen?“ Der Schwerpunkt lag dabei auf der Realität demokratischer Kinder- und Jugendbeteiligung in Hessen.

Hier kommen verschiedene Aspekte zusammen: Da sind zum einen die Auswirkungen einer restriktiven Finanzpolitik, die zu Einschränkungen der Spielräume für ernstgemeinte Partizipation in Kommunen führen können. Da ist zum anderen eine Bilanz nach fünf Jahren Aufnahme der Kinderrechte in die hessische Verfassung zu ziehen und zu fragen, was zu tun ist, damit die Umsetzung der Kinderrechte in Verwaltungen, Ministerien und Institutionen nachhaltiger geschehen kann. Einen entsprechenden Fokus will die Beauftragte für Kinder- und Jugendrechte in den kommenden Jahren legen. Immerhin ist Hessen das bisher einzige Bundesland, das eine entsprechende Stelle eingerichtet hat und auch das erste Bundesland, das sich an einem vom Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) durchgeführten Monitoring zur Umsetzung der Kinderrechte beteiligt.

Zu all diesen Bezügen gaben die Vorträge von Frederike Könitz (LAG Kinder- und Jugendbeteiligung), Kai Eicker-Wolf (GEW Hessen) sowie Claudia Kittel und Walid Malik (Monitoringstelle UN-Kinderrechtskonvention im Deutschen Institut für Menschenrechte) wichtige Impulse.

Wir erleben herausfordernde Zeiten, in denen sich krisenhafte Erschütterungen übereinanderlegen, rassistische Krisendeutungen und antisemitische Verschwörungsideologien Raum greifen und rechtspopulistische Legenden diskursbestimmend wirken. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Problematik struktureller und institutioneller Diskriminierung durch die noch immer nicht umfassend aufgearbeiteten Wissensbestände einer postnazistischen und postmigrantischen Gesellschaft.

Christa Kaletsch (DeGeDe Hessen und Makista e. V.) führte gemeinsam mit Helmolt Rademacher (DeGeDe Hessen) durch die Tagung, die in den Räumen der Evangelischen Akademie Frankfurt stattfand. Die Bündnismitglieder erörterten, was ihr Netzwerk zu den oben beschriebenen Herausforderungen zu bieten und tauschten sich vor allem über schon entwickelte oder neue Handlungsstrategien aus.

In Themengruppen ging es…
…um die Rolle der politischen Bildung unter den aktuellen politischen Bedingungen und der Umsetzung der Kinder- und Jugendbeteiligung in schulischen und außerschulischen Zusammenhängen.
…darum, wie Kinderrechte als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung gedacht werden können.
… um das Potential der Kinderrechtskonvention bei der Entwicklung von Klimagerechtigkeit.
…und um Chancen, die sich darin in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung ergeben.

Zum Bündnis:
Es ist Zeit gemeinsam zu handeln: für Menschenrechte einstehen und für die Demokratie aufstehen.Am 20. November 2019 gründeten Personen und Organisationen der hessischen Zivilgesellschaft mit diesem Vorhaben in Wetzlar das Bündnis „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“. Initiatoren sind der Landesverband Hessen der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe), die Sportjugend Hessen sowie Makista. Kontext ist das bundesweite Bündnis „Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ der DeGeDe. Dem Bündnis können sowohl Organisationen als auch Einzelpersonen beitreten.

Tag der Kinderrechte: Gesundheit von Kindern durch die Klimakrise massiv gefährdet

Sich für das Recht von Kindern auf eine gesunde Lebenswelt einsetzend, fordern Kinderärztinnen und -ärzte der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, die Politik zum sofortigen Handeln auf: „Gesunde Kinder gibt es nur auf einer gesunden Erde. Nur konsequenter Klimaschutz in allen Bereichen kann die Gefahren für Kinder mindern.“

Ein Positionspapier zeigt beispielsweise, dass die durch Hitze steigende Feinstaub- und Ozonbelastung Organschäden bei Kindern verursachen kann. Aber auch psychische Belastungen wie Depressionen und Angststörungen werden durch den Klimawandel deutlich zunehmen. Weder auf diese gesundheitlichen noch auf die psychischen Folgen bei Kindern und Jugendlichen ist unser Gesundheitssystem ausreichend vorbereitet. Bereits jetzt sorgen sich 80% der Kinder und Jugendlichen angesichts der Klimakrise um ihre Zukunft.

Auch das Netzwerk Kinderrechte mit seinen über 100 Mitgliedsverbänden steht hinter den Forderungen des Papiers. „Kinder und künftige Generationen werden die Folgen der heutigen politischen Entscheidungen und unseres Fehlverhaltens in Zukunft tragen müssen. Wir sind dafür verantwortlich, den Raubbau an ihrer Zukunft und ihren künftigen Lebensgrundlagen sofort zu stoppen.“ – so Bianka Pergande, Sprecherin des Netzwerks Kinderrechte.

Tagung „Jetzt wirds konkret – Präventionsketten in Hessen“

Das Landesprogramm „Präventionsketten Hessen“ steht unter dem Leitbild „Gelingendes Aufwachsen, Kinderrechte leben“ und soll langfristig dazu beitragen, dass Kinder im Alter von null bis zehn Jahren in hessischen Kommunen gelingend aufwachsen können.


Der Jahresfachtag am 22. November 2023 in Frankfurt/ Main stellt die ersten Schritte zum Aufbau einer kinderrechtebasierten Präventionskettenarbeit in den zehn teilnehmenden Kommunen in Hessen vor. U. a. gibt Makista e. V. im Fachforum „Recht auf Leben und persönliche Entwicklung“ einen Impuls zur Umsetzung von Kinderrechts- und Demokratiebildungsprozessen in Kommunen und bringt Erfahrungen aus den Projekten „Kinderrechteschulen“ und „KindGeRecht“ mit. Das gesamte Programm findet sich auf www.hage.de

Das Landesprogramm Präventionsketten Hessen wird durch das Hessische Ministerium für Sozialesund Integration (HMSI) und die Auridis Stiftung gefördert. Die Landeskoordinierungsstelle ist bei derHessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) mit Sitz in Frankfurt am Main angesiedelt.

https://hage.de/

10 Jahre aktiv für Kinderrechte an der Friedrich-Wöhler-Schule

Schulen, in denen sich alle Erwachsenen an den Kinderrechten orientieren und sich für deren Bekanntmachung engagieren sind immer noch etwas Besonderes. Deshalb gratulieren wir der Friedrich-Wöhler-Grundschule Kassel ganz herzlich zum 10. Jubiläum ihrer Arbeit als Kinderrechteschule – im Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokraie Hessen von Makista und im Projekt Kinderrechteschulen des Deutschen Kinderhilfswerks. Gemeinsam mit anderen enagagierten, hat sich die Schule damit vorgenommen ernst zu nehmen, was seit 1992 mit der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland gilt und was seit 2018 auch in der Hessischen Verfassung steht: Im Umgang mit Kindern stehen ihr Wohl und ihre Interessen im Vordergrund. Und sie müssen die Kinderrechte spätestens in der Schule explizit kennenlernen und erleben: Ihre Rechte auf Gleichbehandlung und Nicht-Diskriminierung, auf Schutz, Förderung und Beteiligung. Ein paar Beispiele: In der Friedrich-Wöhler-Schule kann man die Kinderrechte immer wieder im Schulgebäude „nachlesen“, auf jährlichen Projekttagen werden sie spielerisch und kreativ erarbeitet, in der Kinderkonferenz wird das Beteiligungsrecht spürbar, die Lehrkräfte werden durch eine „Kinderechte-Material-Kiste“ unterstützt und auch im Stadtteil setzt sich die Schulgemeinde für Kinderrechte ein. Die Erwachsenen nehmen ihre Verantwortung ernst und gehen positiv an die Realisierung der Kinderrechte ran. Dabei wünschen wir allen Mitgliedern der Schulgemeinde auch weiterhin viel Freude und Erfolg! Der Verein Makista begleitet die Schule gerne dabei. Denn Kinderrechte zu realisieren ist eine gemeinsame Aufgabe für uns als Gesellschaft.

Zur Schule

Neue Erklärfilme: „Deine Rechte vor Gericht“ und „Kinderrechte“

Das Deutsche Kinderhilfswerk und das Deutsche Institut für Menschenrechte haben gemeinsam einen animierten Erklärfilm für Kinder veröffentlicht: Der Film „Deine Rechte vor Gericht“ richtet sich an alle Kinder, die unmittelbar von einem gerichtlichen Verfahren betroffen sind und soll Kinder darin bestärken, ihre Rechte einzufordern. Darüber hinaus soll er alle Verfahrensbeteiligten bei der kindgerechten Informationsvermittlung unterstützen. Zum Film

Ein weiterer Film des Deutschen Kinderhilfswerkes gibt einen kindgerechten Überblick über die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention und richtet sich an Kinder im Grundschulalter sowie an Lehr- und pädagogische Fachkräfte für ihre Bildungsarbeit. Neben einer historischen Einordnung und der Darstellung ausgewählter Kinderrechte, wird auch aufgezeigt, an welchen Stellen die vollständige Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland noch nicht gelingt und was Kinder selbst tun können, um sich aktiv für ihre Rechte einzusetzen. Der Erklärfilm ist im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Demokratiebildung im Kindesalter entstanden, gefördert im Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Zum Film