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Kinderrechte in Zeiten von Corona aufrechterhalten: Unterstützung für Lehrkräfte

Was wir gerade erleben stellt einen großen Eingriff in die Grund-, Bürger-, Menschen- und Kinderrechte dar. Wie immer bei Menschen- und Kinderrechtsfragen ist es am besten, wenn die Dinge so konkret wie möglich betrachtet werden und ihre kinderrechtliche Bedeutung deutlich gemacht wird. Deshalb hat Makista Arbeitshilfen formuliert, die Lehr- und Fachkräfte in Kitas, Schulen, außerschulischen Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit unterstützen sollen, mit Kindern und Jugendlichen über die aktuelle (und vergangene) Lebenssituation und ihre gesellschaftlichen Veränderungen zu sprechen (sie beinhalten außerdem Hinweise auf weitere Angebote wie Websites oder Artikel sowie anregende Fragen). Bisher aufbereitet sind folgende Themen und können per Mail angefordert werden:

  • „Jedes Kind hat das Recht zu lernen und sich zu entfalten“
  • „Eure Meinung zählt!“  – oder wie wir im Bewusstsein des „Best Interest of the Child“ zu einer kinderrechtlichen Rahmung zurückfinden können
  • Das Recht auf Information: kindgerecht, subjektorientiert und stärkend über das Leben in Zeiten von Corona berichten und sprechen 

Recht auf freie Entfaltung, Liebe, Geborgenheit, Gesundheit und Erholung!

Kinderrechte in Bilderbüchern: Die kleine Hummel Bommel

Viele beliebte Kinderbücher beschreiben Geschichten, mit denen sich verschiedenste Kinderrechtsthemen kreativ vermitteln lassen – mal werden Herausforderungen gemeistert, Verletzungen von Rechten (indirekt) beschrieben oder positive und konstruktive Botschaften im Sinne der Kinderrechte verbreitet. Wir stellen (regelmäßig) ein Beispiel vor: Die Bilderbuchgeschichte „Die kleine Hummel Bommel“ (Sabbag/ Kelly) macht deutlich, wie wichtig das Recht auf Mitbestimmung bei der Verwirklichung des Rechts auf Entwicklung ist. Eine junge Hummel weiß nicht, wie und ob sie fliegen kann. Sie entwickelt Handlungsstrategien, um mit ihrer Frage klar zu kommen: Sie macht sich auf den Weg um Informationen zu sammeln und bittet mehrere Erwachsene Insekten um Unterstützung. Sie hören ihr zu und helfen ihr – besonders Dr. Weberknecht stärkt ihre Selbstwirksamkeit und trägt dazu bei, dass sie selbst herausfindet, dass und wie sie wirklich fliegen kann. Mehr zur Arbeit mit dem Buch in: „Kleine Worte – Große Wirkung! Kinderrechtebaukasten für die frühkindliche Bildung und Sprachförderung“ (Makista, 2019)

Helfen Sie mit & unterstützen Sie unsere Arbeit für Kinderrechte!

Dieses Jahr ist für uns aus vielerlei Hinsicht außergewöhnlich: Wir feiern 2020 unser 20-jähriges Bestehen und sind darauf mächtig stolz. Dieses Jubiläum fällt zusammen mit dem hessischen „Jahr der Kinderrechte“, das für uns eine tolle Gelegenheit ist, Kinderrechte in der Landespolitik zu stärken. Viele Pläne für unser Engagement im Sinne von kinderrechtlicher und demokratiepädagogischer Bildung mussten allerdings angepasst werden. Denn der Ausbruch von Covid-19 hat uns, genauso wie alle Menschen hier und weltweit, sowie unsere Arbeit mit Schulen, Kitas, außerschulischen sowie städtischen Institutionen verändert. Für uns ist aber klar: Gerade jetzt ist es wichtig, das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, dafür einzustehen, Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen aktiv mitzunehmen und zusammenzuarbeiten.

Was aber fehlt – und mit der Begründung der nicht absehbaren Auswirkungen der „Corona-Krise“ verwehrt wurde – sind Mittel für diese/ unsere laufende Arbeit: das offene Ohr und die Beratung, wenn es um kinderrechtliche Fragen geht, die Bereitstellung von pädagogischen Materialien, unser Newsletter und Online-Auftritt oder unsere Mitarbeit im Hessischen Bündnis „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“. Mehr

Online-Seminar „KindGeRecht in Hanau – Förderung der Selbstwirksamkeit durch Kinderrechte in stürmischen Zeiten“

Pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen sind in Hanau vor vielfache Herausforderungen gestellt: Kinder erleben den rechten Terror vom 19. Februar 2020 und seine Nachwirkungen auf vielfache Weise und müssen damit umgehen. Zugleich werden die Möglichkeiten dazu durch die Covid19-bedingten Einschränkungen erschwert. Wie können Pädagog*innen also aus kinderrechtlicher und demokratiepädagogischer Perspektive mit diesen aktuellen Ereignissen, Belastungen und Einschränkungen umgehen, um Kinder in der Bearbeitung gut zu begleiten und sie zu stärken? Hierzu hat am 29. Juni von 10 bis 11:30 Uhr ein Online-Seminar der Volkshofschule Hanau und Makista e.V. stattgefunden (gefördert im Rahmen des Landesprogramms „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“).

Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo

Wie gehen Jugendliche mit der Corona-Krise um? Welche Erfahrungen machen sie in diesen außergewöhnlichen Zeiten? Jugendforscher*innen der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Universität Hildesheim haben hierzu eine Online-Befragung durchgeführt. Circa 6.000 Jugendliche haben sich in sehr kurzer Zeit an der bundesweiten Studie beteiligt, um von ihren Erfahrungen und Perspektiven während der Corona-Krise zu berichten. Die Forscher*innen sehen darin ein Signal und einen Auftrag, die Ergebnisse der Studie möglichst schnell der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

„Es wird häufig in der Politik darüber diskutiert, was mit den Schulen, den Schülern und dem Unterrichtsstoff passieren soll. Aber wir (also die Schüler) werden nie gefragt, also es wird nicht gefragt, ob bzw. was für Lösungsideen wir haben oder was wir für das Beste halten oder was wir uns wünschen.“
(Quelle: Studie JuCo  2020, Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“)