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Tag der Kinderrechte: Tragt eine „Kinderrechte-Brille“!

„Denke bei allen deinen politischen Entscheidungen immer daran, auch durch die Brille eines Kindes zu schauen!“ Diesen Denkanstoß geben Kinder der Kinderrechteschule am Hasenwäldchen in Birstein erwachsenen Verantwortungsträgern gemeinsam mit einer selbst gebastelten „Kinderrechte-Brille“ mit auf den Weg. Anlass ist der Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention, der jedes Jahr am 20. November gefeiert wird und an die Notwendigkeit der Umsetzung aller dort verbrieften Rechte für Menschen von 0 bis 18 Jahre erinnert: Einrichtungen für Kinder müssen ihrem Wohl dienen und über Kinderrechte informieren. Alle Kinder haben Rechte, egal wer sie sind, was ihre Eltern machen oder welche Sprache sie sprechen. Das Recht auf bestmögliche Entwicklung. Oder die Pflicht der Erwachsenen die Meinung der Kinder anzuhören und ernst zu nehmen.
Weitere Informationen zur aktuellen Lage der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland finden sich bei der National Coalition, UNICEF Deutschland oder dem Deutschen Kinderhilfswerk.

Buchtipp: Praxis der Kinderrechte an deutschen Schulen. Eine Zwischenbilanz

Schulen haben die Aufgabe, Kinder über ihre Rechte zu informieren, die die UN-Kinderrechtskonvention den Kindern zuerkennt. Mehr noch: Kinder müssen erleben, dass ihre Meinungen gehört und ihre Interessen respektiert werden. In diesem Band aus der Reihe „Kinderrechte und Bildung“ berichten Lehrer:innen, Schüler:innen und für Schulentwicklung Engagierte über ihre Erfahrungen. Es werden anregende Beispiele dargestellt, wie Meinungen und Interessen der Schüler:innen verstärkt berücksichtigt werden können. Zwei Schulen aus dem Makista-Netzwerk für Kinderrechte und Demokratie durften einen Beitrag für den Band verfassen und skizzieren ihren ganzheitlichen Weg zur Kinderrechteschule: Die Hans-Quick-Schule Bickenbach und die Gönser-Grund-Schule Butzbach. Die Praxisbeispiele werden durch konzeptionelle Überlegungen und Materialien ergänzt, die Schulen dabei unterstützen, die Kinderrechte in ihre Arbeit aufzunehmen. Zum Band geht es hier entlang.

Makista-Vorstand setzt sich neu zusammen

Seit dem Mitgliedertreffen am 1. November 2022 hat Makista einen neuen Vorstand: Christa Kaletsch übernimmt den 1. Vorsitz. Ihre Expertise als Trainerin für Menschenrechtsbildung gibt der Arbeit von Makista (weiterhin) ein wichtiges Fundament. Lea-Sophie Berend kommt als 2. Vorsitzende in unser Team, mit viel Erfahrungswissen in der kommunalen Demokratiearbeit und für die Verankerung unserer Aktivitäten bei Stiftungspartnern. Ingrid Zeller unterstützt uns weiterhin als Kassenwartin und bleibt im Bereich Elternarbeit aktiv. Sonja Student ist als Gründerin, langjährige erste Vorsitzende, Herz und Seele von Makista als Ehrenmitglied Teil unseres (neuen) erweiterten Vorstands. Narma Hemken bringt sich und ihren Wissensschatz als Prozessbegleiterin im Bereich der ganzheitlichen Gesundheitsstärkung für Erwachsene in den erweiterten Vorstandskreis bei Makista neu ein. Und Jasmine Gebhard tritt als langjährige Geschäftsführerin und Projektkoordinatorin dem erweiterten Vorstand bei. In der Geschäftsstelle bleibt unser Team bestehen: Hannah Abels und Sarah Tabatabai tüfteln gemeinsam mit dem Vorstand über To Dos und Visionen.

Digitales Angebot: Stereotypen und Diskriminierung an Schulen

Lehrkräfte haben entsprechend der grund- und menschenrechtlichen Vorgaben die Aufgabe, Schüler:innen vor Diskriminierung zu schützen. Doch Diskriminierung gehört mit ihren verschiedenen Facetten sowohl in der Gesellschaft als auch in der Schule zum Alltag. Dabei geht sie nicht nur von Schüler:innen aus, sondern manchmal auch – bewusst oder unbewusst – von schulischen Professionellen. Die Veranstaltungsreihe „Vielfalt im Gespräch“ bietet am 29. November (16:30 – 18:00 Uhr) digital die Möglichkeit mit Aliyeh Yegane ins Gespräch zu kommen. Sie geht unter anderem der Frage nach, was rechtlich als Diskriminierung gilt und welche konkreten Situationen im schulischen Alltag als diskriminierend einzuschätzen sind. Darüber hinaus werden Handlungsmöglichkeiten und Ansatzpunkte für ein diskriminierungsarmes Schulklima vorgestellt und thematisiert, was Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte dafür tun können. Das Format findet statt im Projekt „Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung unter Förderung der Stiftung Mercator. Weitere Infos finden sie hier

UN-Kinderrechtsausschuss: Empfehlungen an Deutschland

Der UN-Kinderrechtsausschuss prüft die Umsetzung der Kinderrechte und hat auch für Deutschland Empfehlungen (die „abschließenden Bemerkungen“) veröffentlicht, in denen die Expert:innen des Ausschusses Hinweise dafür geben wo Bund, Länder und Kommunen aktiv werden sollten, um die Kinderrechte umzusetzen. 

Der (ausführliche) Bericht stärkt mit einer Empfehlung auch die Arbeit von Makista und vielen anderen Kinderrechtsorgansiationen in der Entwicklung und Unterstützung von Kinderrechteschulen: Menschenrechtserziehung sollte als Bildungsziel in alle Schulgesetze aufgenommen werden, um sicherzustellen, dass alle Kinder in allen Bildungseinrichtungen über die Kinderrechte und die Konvention unterrichtet werden. Lehrkräfte sollten dafür Unterstützung erhalten. Die Notwendigkeit von Initiativen zur Menschenrechtserziehung, wie die Projekte „Schulen für Kinderrechte“ und „Demokratie leben!“ wird explizit formuliert. Im Bereich Bildung wird außerdem auf eine Verbesserung des Zugangs zu Bildung für alle Kinder, insbesondere auch für Kinder mit Behinderungen, hingwiesen und Maßnahmen gegen Lehrermangel sowie Beschwerdemöglichkeiten für Kinder in der Schule gefordert.

Der Ausschuss lobt Deutschland für Gesetzesänderungen und politische Maßnahmen der
letzten Jahre wie z.B. Verbesserungen in der Kinder-und Jugendhilfe oder die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter, sieht aber eben auch dringenden Handlungsbedarf in einigen Bereichen. Insgesamt ist es jetzt wichtig, dass die vielfältigen Empfehlungen umgesetzt werden und zentrale strukturelle Weichenstellungen stattfinden (z.B. die Aufnahme der Kinderrechte im Grundgesetz). Eine Kurzfassung des Berichts hat UNICEF zusammengestellt